„BITTE – EMIR – LASS MICH GEHEN!“ flehte Lara Emir angstschweißgebadet an. –
Er, zwanzigjährig, machte ihr, fünfzehnjährig, im Dönerladen schöne Augen, sie kamen ins Gespräch und sie verschlang sein unwiderstehliches Lächeln, seine süßen Worte, seine blitzenden Augen; seine schmeichelnden Komplimente erorberten sie im Sturm.
Von der Schule holte er sie in einem roten, funkelnagelneuen Audi TTS Roadster ab, tauschte ihr Samsung gegen ein fabrikneues iPhone und versprach ihr, zwischen seinen heißen Küssen, die ewige Liebe: sie sei seine große Liebe, nie hätte er eine anmutigere Frau kennengelernt, er liebe ihr unbefangenes Lachen, das Strahlen ihrer Augen, die Grübchen neben ihrem Mund und keine könne so schön küssen wie sie – mit ihr wolle er durchs Leben gehen.
In jeder Schulpause rief er seine Prinzessin an und erfreute ihr Herz mit liebkosenden Worten.
Überwältigt war sie, als er sie drei Wochen nach ihrem Kennenlernen in eine mondän eingerichtete, großzügig bemessene Wohnung führte und erklärte, diese Wohnung habe er für sie beide gekauft: hier solle ihr Liebesnest sein, für immer und ewig.
Sie wollte, dass er mit ihr schlief – er freute sich.
Es war ihr erstes Mal und er war liebevoll, sanft, rücksichtsvoll – sie kuschelten gerade, als mehrere Männer ins Schlafzimmer traten – ihre Freude mit ihr hielten sie in einem Video fest.
Er erklärte ihr, dass er sehr, sehr viele Schulden bei den Falschen habe und dass er erpresst und mit dem Tode bedroht werde.
Seitdem lag ein dunkler Schatten auf ihrem Gesicht, ihrer Seele und jeden Nachmittag ein anderer fremder Mann auf ihr; später stand sie am schmuddeligen Straßenrand des Babystrichs.
Als sie ihn mit Emily im Bett ihrer Wohnung überraschte, hörte, wie er sie Prinzessin und seine große Liebe nannte, brach sie innerlich zusammen, wollte nur noch weg – doch so leicht ließ sich der Loverboy seine Pfründe nicht nehmen.
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Ja, da hast Du ein brandheißes Eisen in der Hand. Raus aus dem Schrebergarten der Schöngeistigkeit und raus in die Welt. Die hat hässliche Gesichter und vor denen kann nicht oft genug gewarnt werden. Vertrauen ist ein Schatz und es wird oft zu bös als Naivität oder Blauäugigkeit ausgelegt. Diesem Mädchen wird alles genommen; was es hat um einen Mann zu lieben. Viel mehr als nur die Illusion des Märchenglücks. Es ist die Aufgabe der Eltern ,Kindergärten, der Schulen und aller erziehenden Instutionen, ihre Kinder stark zu machen gegen die romantischen Vorstellungen falscher Liebe, gegen ihre Verblendungen. Wer mit Liebe wirbt und Dich mit Produkten kaufen will, ist ein Arschloch. Das kann man lernen, jedes Mädel sollte es. Schöne Teller kann man nicht essen, lernte schon ich über die eitlen Gecken in Ihren heißen Schlitten.
Eine ausgezeichnete Etüde.
Liebe Morgengrüße
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Vielen Dank! | Der Fernsehfilm des „Das Erste“ sollte als Pflichtfilm in Schulen ab 12 Jahren gezeigt werden. M.E. reichte dies bereits als Sensibilisierung. | Wenn man die Entwicklung der Organisierten Kriminalität über Jahrzehnte betrachtet, ist nur zu befürchten, dass diese sich, mangels „freiwilliger“ Opfer, die Opfer mit Gewalt nehmen wird. | Liebe Grüße, Bernd
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Spontan fiel mir dazu ein „Nicht ohne meine Tochter.“ Du verstehst?
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Leider nicht. Du meinst Betty Mahmoody? Den Film habe ich vor vielen Jahren gesehen. Die Verbindung bekomme ich nicht hin. Liebe Grüße, Bernd
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Angenommen du hättest eine Tochter. Angenommen du findest sie und ihren Loverboy.
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Und angenommen, ich hätte einen Selbstverteidigungs-Kurs bei dir belegt gehabt?
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Braucht man einen SV-Kurs, um die eigene Tochter zu retten?
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Um die eigene Tochter zu retten, braucht man vor allem eins: ein gutes, vertrauensvolles Verhältnis zu ihr. Bei Organisierter Kriminalität hat man es mit einer Hydra zu tun.
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Du würdest also deine Tochter in den Händen eines Loverboys lassen, wenn dieses vertrauensvolle Verhältnis nicht existiert?
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Nein, es geht ja nicht darum ein Kind aus dem Einflussbereich einer Person zu entziehen, der Loverboy ist nur die Spitze einer ganzen Organisation, sondern einen kriminellen Sumpf trockenzulegen. Und da ich nicht „McClane“ bin, bedarf es einer konzertierten Aktion.
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Primär geht es darum (d)ein Kind zu retten. Sekundär sorgt man dafür dem Loverboy sein Kapital zu nehmen und die Organisation zu zerschlagen. Asiaten haben in dieser Hinsicht probate Mittel, die Deutsche wieder lernen müssen.
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Ein gruseliges Thema! Ich sah den Film auch und las vor kurzem ein Buch mit diesem Thema zum Inhalt, da hilft nur Aufklärung, aber ob das reicht?
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Das sind Themen, die gehören in den Schulunterricht: Film schauen oder Buch gemeinsam lesen und darüber reden. Sind die Mädels erst einmal angefixt, ist es zu spät. Liebe Grüße, Bernd
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So hammerhart und grausam sich das liest, so ist es doch bittere Realität, vor der wir die Augen nicht verschließen sollten …
Lieben Gruß
Anna-Lena
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Seitdem ich auf dieses Thema aufmerksam wurde, fallen mir hier in der Mittelstadt die erstaunlich vielen Zwanzigjährigen jungen Männer in ihren Luxus-Schlitten auf. Liebe Grüße, Bernd
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Wenn ich früher Angst hatte, vielleicht schwanger zu sein, sah ich nur Frauen mit dicken Bäuchen und Kinderwagen … :lol: .
Wie dem auch sei, aufmerksam müssen wir bleiben und vielleicht können wir manchmal auch Schlimmes verhindern.
Ich freue mich immer wieder, dass du so heiße Eisen anpackst!
Liebe Grüße
Anna-Lena
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Danke. Ich will mal hoffen, dass ich mir nicht die Finger daran verbrenne. Liebe Grüße, Bernd
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Ich habe auch schon davon gehört/gelesen. Ja, scheint nicht besonders selten zu sein.
Dennoch macht deine Etüde wirklich schlechte Laune. Wie furchtbar …
Liebe Grüße
Christiane
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Vor allem macht es mir schlecht Laune, wenn ich meinen Blick von der Angebotsseite auf die Nachfrageseite richte. Liebe Grüße, Bernd
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Da sagst du was. Aber das macht mir bei erzwungener Prostitution immer schlechte Laune.
Guten Morgen, liebe Grüße
Christiane
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Bei Kindern braucht der Freier sich keine Gedanken zu machen, ob es freiwillig oder erzwungen ist. Liebe Grüße, Bernd
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Bis auf die, die glauben WOLLEN, dass es freiwillig ist, und den Rest ausblenden. Wissen KÖNNEN zählt da nicht. Ja, bisschen andere Baustelle, nicht deine Etüde.
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Und lange nicht alle finden da wieder heraus oder haben das Glück jemandem zu begegnen der/die sie herausholt
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Das gehört zu den ganz widerwärtigen Dingen. Ich habe kürzlich auch einen Artikel darüber gelesen.
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Es gab im „Das Erste“ einen guten Fernsehfilm dazu. Es scheint ein wachsendes Problem zu sein. Manche dieser Mädchen müssen anschließend in betreuten Wohngruppen der Jugendhilfe untergebracht werden. Liebe Grüße, Bernd
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